25.07.2023
Schulleiter Wolfram Fuchs verabschiedet sich nach 27 Jahren an der Albert-Schweitzer-Schule in den wohlverdienten Ruhestand. Am letzten Freitag fand seine offizielle Verabschiedungsfeier statt.
27 Jahre lang war Wolfram Fuchs an unserer Schule tätig, davon 21 Jahre als deren Schulleiter. "Um unsere Schüler für das Leben außerhalb der Schule fit zu machen, bedarf es vieler Mitstreiter und eines großen Netzwerks", sagte sein Stellvertreter Oliver Martin auf der Abschiedsfeier in der Niedereichhalle. „Dass die Schule ein solches Netzwerk hat, ist der Verdienst von Wolfram Fuchs.“ Als er selbst 2002 an die Schule gekommen sei, habe er schnell gemerkt, dass mit Fuchs als Schulleiter „viel Power im Lehrerzimmer“ war. Viele Projekte habe er in seiner Amtszeit auf die Beine gestellt und dafür Spenden und Sponsoren eingeworben, pädagogisch habe er um jeden einzelnen Schüler gerungen, gewusst zu motivieren und hohe Ansprüche an sich selbst, aber auch an das Kollegium gestellt. Dabei sei er aber immer loyal und integer geblieben und habe stets ein offenes Ohr für alle gehabt.
Fuchs blicke auf ein erfülltes Dienstleben zurück, das er mit viel Herz ausgefüllt habe, so die leitende Direktorin des Schulamts Offenburg Gabriele Weinrich. Im Schulamt sei er als ruhige und gewinnbringende Persönlichkeit bekannt – und was das Amt des Schulleiters anging, könne man nur eines sagen: „Kompetenz: überdurchschnittlich.“ Sie attestierte ihm einen positiven Gestaltungswillen, die Fähigkeit, konkrete Widerstände realistisch in sein Konzept einzufügen, und eine hohe Verantwortungsbereitschaft. „Was hatten wir alle für ein Glück, dass Sie die Albert-Schweitzer-Schule als Ihre Berufung ansahen“, sagte sie.
Auch Oberbürgermeister Wolfram Britz bescheinigte Fuchs, in all den Jahren „Gesicht, Motor und Seele“ der ASS gewesen zu sein. Die Schule sei ein Schutzraum für Schüler, in dem sie sich angenommen, sicher und geborgen fühlen können, was sie in ihrer Familie oft nicht erlebten. Er dankte ihm für seinen Einsatz für die Kinder, die nichts für ihre ungünstigen Startbedingungen können. Er versprach, dass die ASS bald im Zuge der Digitalisierungsoffensive der Stadt an der Reihe sei: „Die Stadt wird 1,8 Millionen Euro in die Schule investieren“, sagte der OB. Im August sollen die Elektroarbeiten ausgeschrieben werden, die Voraussetzung dafür sind, dass es dann WLAN in jedem Klassenzimmer geben wird.
Der Reigen der Reden, dem sich noch Imogen Remmert, die geschäftsführende Rektorin der Kehler Schulen, Vertreter des Elternbeirats und des Fördervereins anschlossen, wurde unterbrochen von Lied-, Tanzund Filmbeiträgen der Schüler und der Lehrkräfte, die echte Zuneigung und Wertschätzung verspüren ließen. Verstohlen wurde im Publikum die eine oder andere Träne der Rührung weggewischt.
Zum Schluss trat Fuchs selbst ans Mikrophon: „Ich bin überwältigt und
tief beglückt, was ihr und die Kinder für mich auf die Beine gestellt
habt“, sagte er. Die Schüler zu befähigen, ein Leben in Teilhabe zu
führen, sei immer sein größtes Ziel gewesen – nun gehe für ihn ein
existenzieller und ausgefüllter Lebensabschnitt zu Ende: Schon als
Dreijähriger habe er seinen Vater, einen Dorfschullehrer, in die Schule
begleitet, da es in seinem Heimatort keinen Kindergarten gab. „Nach 60
Jahren bin ich nun bereit, der Schule den Rücken zu kehren“, sagte er.